Neues
Es ist kurz nach 1 Uhr und eigentlich könnte ich eine Mütze Schlaf gut vertragen. Meine Smartwatch hat mir eben, beim Betreten des Hotels, mitgeteilt, dass ich mit 19.463 Schritten einen neuen Monatsrekord hingelegt habe. Kein Wunder, schließlich wollten knapp 200 Gäste der Band, bestehend aus Familie, ewigen Wegbegleitern, Freunde und Bekannte, betreut werden und sich das erste Heimspiel der Onkelz nach über 12 Jahren (!) in der Frankfurter Festhalle nicht entgehen lassen. Und während man in vielen emotionalen Lebenslagen eher dazu rät: „Schlaf ´ma noch ´ne Nacht drüber“, müssen meine Eindrücke unbedingt noch brühwarm aufs digitale Papier.
Mein Produktionstag beginnt gegen – ach lassen wir das. Die Halbwertszeit bei Facebook mit dieser Zeichenlänge geht ohnehin schon gegen null, da möchte ich nicht schon im zweiten Absatz ein Gähnen provozieren. Deshalb in aller Kürze: Die Doppelshows in Frankfurt sind in jeglicher Hinsicht besonders. Hier muss bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Tour alles sitzen. Das beginnt beim Einlass, bei der Gästebetreuung, bei den unterschiedlichsten Gewerken, die im Einsatz sind und endet bei den Onkelz. Apropos Gewerke: Wie viel Aufwand es bedarf, um euch in jeder Stadt ordentlich einzuheizen, soll dann doch mehr als eine Randnotiz sein. Unzählige fleißige Helfer, die sich u. a. in Produktion, Ton, Licht, Video, Rigging, Kinetik, Stage, Set & Bühne und Security kategorisieren lassen, sind der obligatorische Teil des Eisbergs, den man unter der Wasseroberfläche nicht sieht. Schon bei meiner Ankunft gestern habe ich mich gefragt, wie viel Organisationstalent man wohl besitzen muss, um hier jedes Zahnrad problemlos ins andere zu setzen, sodass am Ende ein Erlebnis entsteht, was euch in Erinnerung bleibt.
Frankfurt ist übrigens auch deshalb besonders, weil wir heute und morgen die mehr als sympathischen “Vagabundos de Lujo“ an Board haben. Das Duo, bestehend aus Barish Kasiak und Denis Stern, entert um 18:30 Uhr die Bühne und stellt mit ihrem Auftritt die Weichen für einen Tourauftakt, der es in sich hatte, soviel sei schon jetzt verraten. Zwei gut gelaunte Typen auf einen kleinen Podest, mit jeweils einer Westerngitarre, interpretieren bekannte Songs der Musikgeschichte neu und liefern damit eine absolut sehenswerte Show. Wer sich davon überzeugen will, hat heute Abend noch einmal auf der Tour die Chance dafür. Nicht verpassen!
Nach einer kurzen Umbaupause geht es mit Beasto Blanco weiter. Ich muss gestehen, dass ich von den Jungs, durch die handverlesene Pressebetreuung, leider nur die ersten drei Songs mitbekomme, aber diese haben direkt ein latentes Kopfnicken und ein zunehmendes Fußwippen hervorgerufen, was ja schon mal ein sehr gutes Zeichen ist. Was ich da auf der Bühne sehe ist Rock´n´Roll aus tiefster Überzeugung. Mit dröhnenden Bässen und harten Riffings, gepaart mit einer Prise Entertainment und einer bestens aufgelegten Band, entsteht schnell ein Funken, der sich bis zu den Onkelz trägt. Wie hat euch Beasto Blanco gefallen? Ich werde den Jungs heute Abend definitiv mehr Aufmerksamkeit schenken, was ich euch ebenfalls nur wärmstens ans Herz legen kann.
Die Frankfurter Festhalle mit ihrer 40 Meter hohen Kuppel, dem geschwungenen Oberrang, versprüht per se schon eine besondere Atmosphäre. Mehr als ein Jahrzehnt musste sie warten, bis die Onkelz sie wieder zum Beben bringt. Eine monumentale
Bühne bricht die altehrwürdige Romantik der Architektur. Ein Koloss aus Stahl, mit meterhohen Leinwänden und unzähligen Spots, die wie an überdimensionierten Marionettenfäden vom Hallendach hängen. Alles voll digital gesteuert, gegeneinander verschiebbar, drehbar, hochfahrbar, absenkbar – wunderbar!
Um Punkt 20:45 Uhr erlischt das Licht der Festhalle und es beginnt zu knistern. Da ist sie wieder, die Energie, die die Onkelz zu dem gemacht haben, was sie sind. Resorbiert von tausenden Fans, die teils hunderte Kilometer angereist sind. Es schallt „Wir wollen die Onkelz hör´n!“ als das Intro startet. Ein wummerndes Gewitter, begleitet von Lichtblitzen und kurzen Sequenzen auf den Leinwänden. Ich verzichte an dieser Stelle darauf jeden einzelnen Song zu erwähnen, das nimmt irgendwie den Zauber. Apropos Zauber: Eines hat sich dann doch seit 2004 verändert. Die Feuerzeuge, gerade bei den ruhigeren Nummern, sind durch Smartphones ersetzt worden. Ein Meer aus kleinen Bildschirmen säumen den Innenraum und während die Meisten das wohl tun, um den Moment festzuhalten, verpassen sie etwas, was kein Video derart im Nachgang transportieren kann: Die Emotion des Moments. Probiert es mal aus.
Stephan bringt es früh auf den Punkt: „Zwei Dinge braucht es für ein gutes Konzert: Eine gut aufgelegte Band und ihr!“. So sollte es auch kommen. Die Setlist ist, wie ich finde, ein gelungener Spagat zwischen den neuen Songs und den alten Evergreens, die jeder Fan nachts um drei aus dem Stand und aus der REM-Schlafphase performen kann. Mit „Nie wieder“, der sich live immer wieder bewiesen hat, und „Gehasst, verdammt, vergöttert“ wird das pogende Onkelzvolk auf Temperatur gebracht, ehe gegen 21:15 Uhr mein erster Gänsehautmoment folgt: „Auf die Freundschaft“. Die Metamorphose von „Auf gute Freunde“ zündet von allen neuen Songs erwartungsgemäß am besten. Mit „Gott hat ein Problem“, Irgendwas für nichts“, „Jeder kriegt, was er verdient“, „52 Wochen“, „Mach´s dir selbst“ und „Wo auch immer wir stehen“, haben es gleich 7 Songs von „Memento“ auf die Setlist geschafft. Der geneigte Onkelzfan ist ja eher – nennen wir es – schüchtern, wenn es um neues Material geht und so gehe ich davon aus, dass es einfach noch etwas Zeit benötigt, bis die Songs das bekommen, was sie zweifelsfrei verdient haben: Den besten Chor der Welt! Pe erlebt den zweiten Frühling am Schlagzeug, hab ich das Gefühl. So viel Spielfreude, so viel Schlagzeugsalven gab es selten bis nie auf einem Onkelzkonzert. Wie eine Maschine arbeitet er Schlag für Schlag sicher ab. Gonzo spielt jedes Riff, jeden Ton exakt und mit richtigem Timing. Ich behaupte, dass keine Platte jemals seine Spielfreude so herausgefordert hat und mit jeder Melodie beweist er, dass er zu den Besten seiner Zunft gehört. Was macht eigentlich Kevin? Der hatte stimmlich nach dem Hockenheimring die Messlatte ja extrem hoch gelegt und was soll ich sagen: Er kann es immer noch! Was sein Leben viele Jahrzehnte geprägt hat ist verschwunden, aber die Wut, die Kraft und die Überzeugung in seiner Stimme und der Ausdruck in seinen Augen ist geblieben. Stephan trifft mit seinen Ansagen auf den Punkt, verliert dabei einmal kurz den Faden und löst die Situation mit einem Schmunzeln, indem er von „Demento“ spricht. Auch ein Ausdruck der neuen Onkelz: Alles inniger, persönlicher und lockerer.
Ein weiteres Highlight für mich ist „Wo auch immer wir stehen“. Ich konnte mir auch mit viel Fantasie nicht vorstellen, dass der Song live funktionieren würde, aber ich wurde eines Besseren belehrt. Habt ihr mal die Augen geschlossen beim Solo? Jeder Ton wandert direkt in den Mandelkern, was unweigerlich zur Gänsehaut führen muss. Zwischendrin immer wieder Sprechchöre: „Oh, wie ist das schön“ und „Wir danken euch“. Stephan quittiert mich: „Es fühlt sich richtig gut an, hier in Frankfurt zu sein.“ Recht hat er! Frankfurt, ihr habt die Messlatte für die Tour schon mal in sehr ambitionierte Höhen gebracht und uns eine Menge Spaß gemacht! Nach zwei Stunden endet mit „Erinnerung“ dieser fulminante Tourauftakt und die Frankfurter Festhalle spuckt eine erschöpfte, aber glückliche Meute in die Nacht.
Was ist wenn das Ende nichts, als ein böhser Anfang ist? Fortsetzung folgt…
Marco Matthes
Alle Bilder:
Pepe - 29. November 2016 10:23
Hallo Onkelz,
lese hier fleißig die Feedbacks, schaue mir schon Mitschnitte der Konzerte an , die Playlist im Auto ist auf Onkelz Tour eingestellt…. kann es kaum erwarten euch endlich wieder Live zu sehen….
morgen geht’s los, der Flieger wartet….. einmal Hamm -> Wien und zurück mit einer Riesen Portion Onkelzzzzzzzzzzzz Ihr seit die geilsten und ich hab Bock auf euer Konzert im Rucksack…….
Live in Vienna .. ein Episches Konzert und nun der Remake ..
kann meine Freude gar nicht in Worte fassen .. wenn es am Donnerstag endlich wieder heisst ..
Sie sin nach Wien gekomme um een live Album aufzunehmen un een live Video zu drehn, … macht’s a gute Stimmung .. Hier sin die Böhsen Onkelz……….
Pete - 24. November 2016 23:20
Oh Siggi, was ist denn nur mit dir los?
Dein gesülze nervt echt..
Sigrid Hagel - 23. November 2016 22:37
Mein Paket an DENNIS DIEL ist fertig und geht morgen an folgende Adresse auf Reisen:
Dennis Diel / B.O.-Team
E.I.N.S. GmbH
Taunusanlage 1
60329 FRANKFURT / Main
DEUTSCHLAND
Liebes B.O.TEAM, dieses PAKET wurde von mir gepackt, kontrolliert und wird von mir morgen an EUCH auf REISEN gesendet! ICH WEISS ES SELBER! WIE WERTVOLL IHR FÜR UNSERE ERDE SEID! DARUM VERTRAUE ICH EUCH! UND ICH VERSPRECHE ES EUCH + meinen leiblichen Enkelkindern, dass ich EWIG daran GLAUBE, dass es den OLYMP noch geben wird! > WEIL EGAL < wessen "kind" deren manager einst war?..I love FREI.WILD auch! Gruß eure Siggi
Sigrid Hagel - 24. November 2016 16:38
Lieber Dennis, liebes B.O.Team, das PAKET an Euch ist unterwegs!
Betrachtet es als mein persönliches DANKE.SCHÖN für EURE CD *****Memento***** !!!!
> da ich EUCH mein PAKET im Namen von *FC-HERZBLUT* sendete, freut ihr euch gewiss auch über die beigefügten Bücher von unserem FC-HERZBLUT-AutorenTeam :-)
> bleibt nur noch zu hoffen, dass IHR in der schönen, besinnlichen VorWeihnachtsZeit auch ZEIT zum LESEN findet ;-)))
> einstweilen habt IHR ja die EHRE mit dem besten CHOR der WELT ordentlich KRACH auf euren Konzerten zu machen :-D und das ist SEHR GUT und RICHTIG so! = DANKE!
Herzliche Grüße
SIGGIausEDEN
böhser carsten - 23. November 2016 20:25
Nicht nur das eine Bild wo sie ein Kreis bilden auch das zweide unter dem sie ein Kreis bilden dazu noch das letzte Bild sagen mehr als tausend Worte. Aber finde auch das vorletzte geil vom Kevin.
Hoffentlich wird daraus Videomaterial gemacht sprich DVD/Blue Ray !!!!!
Böhse Onkelz geilsten Band!
Jan - 23. November 2016 20:09
Der Montagabend war der absolute Hammer. Ich bin seit 26 Jahren Onkelz Fan. Letztes Jahr war ich mit meinem Sohn am Hockenheimring und das war ein Erlebnis, eine Erfahrung die kaum zu toppen war. Jeder der da war wird das bestätigen können. :)
Natürlich habe ich nervös wie vor Weihnachten auf das neue Album gewartet und hab 2-3 Anläufe gebraucht, bevor es mich richtig erreicht hatte. Danach habe ich mir die Karte für Frankfurt besorgt weil ich einfach miterleben wollte wie das live transportiert wird. Was soll ich sagen, ich kann mich den anderen Kommentaren nur anschließen. Die Bühne, die Lichtshow, die Setlist, die Stimmung auf und vor der Bühne… alles hat gepasst und es war ein saugeiler Abend. Die Onkelz und ihre Neffen und Nichten sind eben wie sie sind :)
Michael - 23. November 2016 18:34
Auch von uns/mir ein dickes Lob!!!
Als 47erjähriger Vater mit 13jähriger Tochter (seit dem 6.Lebensjahr Fan und in allen Liedern textsicherer als ich) aus dem fast 200km weiten Sauer-/Siegerland angereist!
Auf dem Vorplatz als erstes den Merchandise-Shop heimgesucht und die Kurze eingekleidet (aus den alten Onkelz-Shirts wachsen die ja soooo schnell raus! ;-) )! Anmerkung meinerseits, der Stand hätte etwas größer und mit ein paar mehr Verkäufern sein können! Wobei hier ein großes Lob an diese, sie waren superfreundlich, hilfsbereit und ohne jegliche Hektik/Stress! Top! Ebenso die Security und alle anderen die dort bei der Veranstaltung gearbeitet haben!!!
Fans waren ebenfalls alle super drauf und aus allen Jahrgängen, von ganz jung bis….!
Das Konzert selbst wirklich superklasse!!! Mit Tochter war Sitzplatz die sichere Wahl und waren den 4 so nah (direkt neben der Bühne)!
Wir haben PE auch oft beobachtet und man muß wirklich seinen Hut vor ihm ziehen…es ist sagenhaft was er da leistet!
Die Liederauswahl war mehr als gelungen und die Spielfreude überträgt sich auch auf die Fans!
Nach dem Konzert ruhig ins Parkhaus gekommen und dann wieder heimwärts…gleich hat die Kurze nämlich Schule! Aber die jungen können sowas doch eher ab!
Danke für einen gelungenen Abend,
wir sehen uns bald wieder…garantiert!!!
Sabrina Albert - 23. November 2016 12:33
Ich kann gar nicht in Worte fassen, WIIIE sehr ich mich freue!!! Brauchte sonst auch zumindest etwas länger, mit ‚frischen‘ Alben. Memento hab‘ ich jetzt schon sooo…. so halt XD! Und dann werden wohl ECHT noch genau die Lieder gespielt, bei denen ich hier schon so heul, schrei, sowas wie Liebe fühle; Gott hat ein Problem, Mach’s dir selbst, Wo auch immer wir stehen, Auf die Freundschaft und 52 Wochen. Freitag in Dortmund… JAAAAA
Sebastian - 23. November 2016 08:25
Leck mich am Arsch, das schwarz-weiß-Bild wo sie den Kreis bilden ist mega…
Sascha Seeger - 23. November 2016 06:43
Zähle die Tage die Stunden bis Stuttgart
Christian - 23. November 2016 01:06
Ich dachte, bei Beasto Blanco sei die Tochter von Alice Cooper dabei?! Stattdessen nur dieses Glenn-Danzig-Double mit drei weiteren Kerlen. Waren ganz okay, mit ihrer Sammlung an sattsam bekannten Hard-Rock-Riffs, so richtig überzeugen konnte mich die Band aber nicht …
Marco - 22. November 2016 23:39
geile geile Fotos die Band lebt wohl mehr denn je,“Auf Die Freundschaft“!
Daniel Brandt - 22. November 2016 23:35
Muss ja echt geil gewesen sein in Frankfurt
wirzen - 22. November 2016 21:00
Ich freu mich auf Hamburg mit meinem Sohn und auf Berlin mit meinen Freunden.
Ihr seid die Geilsten….!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Andreas Haber - 22. November 2016 20:54
Ein Grandioser Abend den meine Kinder , Freunde und Ich erleben durften.