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04.12.2016 – Zürich

Abend für Abend, wenn die letzte Note von „Erinnerungen“ verklungen ist, findet man mich mit einem breiten Grinsen irgendwo auf den Rängen, zufrieden und demütig. Da stehen sie nun, die vier totgeglaubten (vielleicht auch gewünschten) Frankfurter, sich in den Armen liegend, als hätten es diese 9,5 Jahre niemals gegeben. Als wären sie niemals weg gewesen.

Abend für Abend, wenn die erste Note von „Gott hat ein Problem“ sich durch die PA ihren Weg bahnt, wie eine musikalische Reanimation aus einem neuneinhalbjährigen Wachkoma, dann ähnelt sich das Bild reziprok in den Gesichtern der Band. Nie waren die Onkelz besser, nie waren sie mehr Einheit, nie war die Energie, die sie transportieren, größer.

So auch in Zürich.

Mit knapp 750 km von Wien nach Zürich, steht uns eine der weitesten Fahrten der Tour bevor. Unser U-Boot setzt gegen 12 Uhr mittags am Samstag in Wien ab und wir erreichen Zürich etwa kurz nach Mitternacht am Sonntag. Der Aufbau beginnt abermals um 3 Uhr und zum ersten Mal, nach Bremen, können wir das komplette Set der Bühne aufbauen. Es ist mir, auch nach 7 gesehenen Shows, noch immer ein Rätsel, wie dieses Ungetüm aus Stahlseilen, LED-Wänden, Boxen, Lichttechnik, Ketten und Traversen etc. an die Hallendecke kommt (dort hält) und vor allem, wer sich so etwas ausdenkt, plant und umsetzt. Es ist ja nicht so, dass wir in jeder Stadt einfach an die Halle fahren und unserer Bühne aufbauen. Nein, der Plan, wie die Bühne aussehen wird, wie sie aufgebaut wird, steht bereits Monate vorher fest und muss durch zahllose Abstimmungsrunden mit der Band, bevor der Statiker der Halle seinen Stempel setzt und damit grünes Licht für die Umsetzung gibt.

Das Hallenstadion in Zürich zählt für mich zu den bisher schönsten Hallen der Tour. Die Bühne, der Innenraum und die wahnsinnig hohen und steilen Tribünen bieten ein optimales Ambiente für das erste Wiedersehen mit den Onkelz seit dem 20.05.2002. Als ich gegen Mittag an der Halle ankomme, stehen bereits die ersten Fans an den Absperrungen und warten auf den Einlass, der dann planmäßig um 17:30 Uhr beginnt. Durch die Lautsprecher begrüßt ein Hallensprecher alle Fans, heißt sie Willkommen und gibt Tipps, wie man am schnellsten und einfachsten seinen Platz findet. Das Ganze selbstverständlich in gepflegtem Schwizerdütsch. Die schweizer Fans sind alle bei bester Laune und Stimme, und es verspricht früh abermals ein großartiger Abend zu werden.

Den eröffnen um 19:30 Uhr die Beasto´s. Heute zum ersten Mal mit Calico Cooper, der Tochter vom legendären Alice Cooper. Für mich die bisher beste Performance der Band auf der Tour. Calico gibt der ohnehin schon sehr groovigen Musik nochmal eine ordentliche Portion Entertainment. Ein Rockbrett, was man sich auch auf den kommenden Shows nicht entgehen lassen sollte.

Bierbecher fliegen durch die Luft, der komplette Innenraum, sowie jede Tribüne, tanzt und singt. Die Band ist abermals bestens aufgelegt und spielt sich in einen zweistündigen Rausch. Durch die erweiterten LED-Wände werden die Visuals darauf nochmal eindrucksvoller, finde ich. Bei „Wieder mal ´nen Tag verschenkt“ sehe ich zum ersten Mal auch mehr Feuerzeuge als Smartphones, was direkt eine andere Atmosphäre schafft und vor allem schönere Bilder. Weiter so!

Über das Set, über die Stimmung und über die Energie haben wir bereits ausgiebig geschrieben, weshalb ich den Konzertteil meines Berichts heute ganz bewusst kurz halte. Und um ehrlich zu sein, finde ich ohnehin keine adäquaten Worte, die euch das gleiche Gefühl transportieren würden, was ihr live in der Halle habt. Zürich war, für mich persönlich, die logische Fortsetzung einer Tour, die besser nicht laufen könnte. Stephan betont jeden Abend, wie dankbar die Band ist, so warm empfangen zu werden und er meint jedes Wort davon ernst. Es sind in der Tat nicht mehr die Onkelz, die sie 2005 waren. Die Onkelz 2016 sind wieder eine Band und sie sind bereit, das jeden Abend aufs Neue unter Beweis zu stellen, und mit euch gemeinsam ihre Wiederauferstehung zu feiern. Ein Erlebnis, was sich mit keinem Wort und keinem Bild annähernd beschreiben lässt. Ein Erlebnis, was euch und uns niemand mehr nehmen kann.

Danke, Zürich!

Marco Matthes

 

9 comments

  1. Onkelmarcuz28 - 7. Dezember 2016 12:34

    Juhu…Leipzig wir kommen!!!
    Aber mal eine Frage: Wo bekommt man den die Aufnäher her, die Gonzo da auf der Jacke hat????
    Will haben!!! ;o) Auf meiner Kutte ist noch bissl Platz.

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  2. andi 80 - 7. Dezember 2016 09:21

    Es war ein Hammergeiles konzert und ein geiler Abend den ich nie vergessen werde, mit den geilsten leuten die beastos waren ne geile vorband!
    Danke onkelz

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  3. Thomas Bogdanski - 6. Dezember 2016 21:53

    Ich habe mal wieder das ganze Spektakel aus der letzten Tribünenreihe verfolgt und befeiert. Ich musste mir jedoch eingestehen, dass die Akkustik in so einer Halle schon sehr gewöhnungsbedürftig ist. Es ist soundmäßig in keinster Weise mit dem HHR zu vergleichen, obwohl mir mehrmals gesagt wurde, dass das ganze in einer Halle noch um einiges fetter klingen würde. Die Meinung kann ich nach diesem Abend in Zürich leider nicht vertreten! Soviel Mühe Kevin sich gesanglich auch ins Zeug gelegt hat, wurde er fast permanet durch Gonzos geduldel auf der Gitarre übertönt, was in der Halle nur noch einen akkustischen Brei hinterliess! Vielleicht erklärt dass auch das teils verhaltene Publikum!

    Die Erlösung kam dann zum Glück mit den beiden Akkustikgitarre in „wieder mal nen Tag verschenk“ und natürlich „wo auch immer wir stehen“ was wohl auch die Flammen der Feuerzeuge simbolisierte! \m/

    Nichtsdestotrotz ein rundum gelungener Abend mit der neuen Memento, wo übrigens die Drums in „Irgendwas für nichts“ live so richtig nach vorne gehen!

    Zu guter Letzt, nocheinmal alles Gute und auch euch ein FETTES DANKESCHÖN !!!

    input:
    Wurde die Backgroundmusic zwischen Vorband und den Onkelz von euch eingespielt. Wenn ja, wäre es möglich die Setlist zu bekommen?

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  4. salmona - 6. Dezember 2016 21:11

    Werte ONKELZ
    Für mich waren es gefühlte 20 Jahre, endlich wieder eine ONKELZ-Show geniessen zu können. Nach der Abschiedstour in Basel glaubte ich ja nie an ein Wiedersehen! Umso schöner die Show am letzten Sonntagabend, welche ich spontan mit zwei Neffen und einer Nichte (Danke an unsere Nachbarn!!) aus dem süddeutschen Raum genoss. Einfach genial die ONKELZ!! Respekt?

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  5. Sascha Seeger - 6. Dezember 2016 20:56

    Calico cooper , wo war sie denn in Stuttgart?

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  6. mentos - 6. Dezember 2016 20:02

    Trauen sich die Onkelz eigtl. nicht den Jungen mit dem Schwefelholz zu spielen oder warum wird so ein Meisterwerk den Leuten vorenthalten? Ich würde es mir wünschen den Song mal live zu hören! Gracias

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    • Sigrid Hagel - 8. Dezember 2016 09:16

      @mentos
      ich fand es von den ONKELZ mutig genug, dass sie über solch ein tragisches Thema ein Lied geschrieben hatten. Auf Konzerten könnte dieses Lied eher ein Spaß-Killer sein!
      Für eine bessere Welt brauchen wir POSITIVE ENERGIE, als positive Botschaften!
      …ansonsten tanzen wir wirklich noch (lachend) in den WELT-Untergang rein…
      Gruß Siggi

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  7. Astramaus - 6. Dezember 2016 19:06

    Hallo…
    Das ist alles soo geil, so aufregend, so… es gibt eh keine passenden Worte auf dieser Welt für euch!

    …ONKELZ…

    Ich hab Karten für morgen Abend und freu mich wie ein kleines Kind und werd kein Auge zu machen heut Nacht!
    Ich hoff es wird ne fette Party!!
    Bis morgen!!!
    Astramaus

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  8. Uschj - 6. Dezember 2016 18:10

    Hoi zämmä und Salü „Böhse Onkelz“
    Das Züricher „Hallenstadion“ Konzert war wie immer absolut „TOLL“ DANKE!
    Aus „Schweizer“ Sicht,war die Stimmung super.
    Ist aber nicht zu vergleichen mit der Stimmung bei Euch in Deutschland!!!!!!
    Eine Entäuschung muss ich los werden: Uns wurde verweigert die „Schweizerfahne Böhse Menschen Böhse Lieder“ in die Halle mitzunehmen,gegen Fr.3.00 mussten wir sie am Schalter abgeben.Wir Freuen uns wieder in Deutschland mit der Fahne mitzufeiern!
    Also,dan bis bald
    Lieber Gruss aus Zürich
    Uschj

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