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IN EXTREMO – Michael Rhein „Das letzte Einhorn“ im Interview
von Dennis Diel
Es ist ein Dienstag, an dem ich mich mit Michael Rhein, genannt „Das letzte Einhorn“, in seinem Haus in der Nähe von Köln treffe. Ein paar Stunden zuvor ist in den französischen Alpen eine Maschine der German Wings gegen einen Berg geprallt und zerschellt. 150 Menschen starben – das ganze Ausmaß der Katastrophe war da noch nicht ersichtlich. Ich treffe einen Mann, der leicht mitgenommen von diesem Unglück das Gespräch beginnt. Er erzählt von seinem komischen Gefühl, als Vielflieger in Maschinen zu steigen und abzuheben.Warum passieren diese Dinge eigentlich immer Dienstags?
Nach ein paar ruhigen Minuten und einem Glas Wasser, stelle ich meinen Voice Recorder auf Record und wir beginnen mit dem Interview.
Michael, danke für die nette Einladung. Fangen wir mit einer leicht unkonventionellen Frage an: Wie alt bist du jetzt?
Ich werde bald 51.
Ok, 20 Jahre davon singst du bei „In Extremo“. Was geht in dir vor, wenn Du dir veranschaulichst, dass diese Band 20 Jahre alt wird?
Ja, das ist schon heftig. Vor allem wenn man sich vor Augen führt, wie mal alles angefangen hat. Ganz früher, so bis 1990, hab ich ja noch in so richtigen Punk Bands gespielt im Osten. Da sind wir halt groß geworden. Gespielt haben wir Anarcho Schweine Rock. Immer gegen den Strom. Aber irgendwann ging da halt nix mehr, und nach der Wende wollten sich alle Westbands angucken gehen. Man muss dazu sagen: Die eine Hälfte der Band kommt aus dem Rock-, die andere Hälfte kommt aus dem Mittelalter Bereich. Ich stand halt irgendwo dazwischen und dann hab ich mich tatsächlich irgendwann selbst auf einem Mittelalter-Markt wiedergefunden. Erst dachte ich noch: Hey Alter, was ist das denn – das hört sich ja alles gleich an (lacht), aber die ersten Berührungsängste – so nenne ich das jetzt mal – waren schnell verpufft, es begeisterte mich, tja und zwei bis drei Wochen später hatte ich eine erste Mittelalter-Band. Da hat z.B. noch der Mike Paulenz (TANZWUT) mitgemacht. Wir hießen Pullarius Furzillo. Der ist dann aber später wieder in einer andere Band eingestiegen und ich habe 1995 IN EXTREMO gegründet. Ostersamstag vor 20 Jahren haben wir dann als IN EX unser erstes Konzert auf der Leuchtenburg bei Jena gespielt. Das war ein Mittelalter-Markt und da haben wir richtig puristisch angefangen zu spielen. So nur mit Dudelsack, nix mit E-Gitarren (lacht). Irgendwann hab ich mir aber gedacht: Komm, da muss jetzt aber mal eine Gitarre drunter. Da hab ich dann meine alten Kollegen angerufen und so ging das Schritt für Schritt. Um aber auf deine Eingangsfrage zurück zu kommen: Diese 20 Jahre sind einem gar nicht so bewusst. Das rückt zwar jetzt nahe, weil wir ja unser Festival spielen, aber ansonsten ist das etwas abstrakt. Wir fangen jetzt auch im Mai an zu proben und werden da auch viele Songs ausgraben, die wir schon ewig nicht mehr live gespielt haben, das wird eine schöne Geschichtsstunde. Beim Hören der alten Stücke wird einem die Länge der Karriere erst bewusst. Immer dann, wenn man plötzlich Stücke hört, die man selbst total vergessen hat.
In vielen Berichten und Interviews über euch wird überliefert, ihr hättet mit dem Genre des „Mittelalter-Rock“ begonnen. Siehst du das ähnlich?
Das kann man tatsächlich so sagen, ja. Heute gibt es natürlich ganz viele Bands, die man diesem Genre zuordnen kann. Praktisch alles, was einen Dudelsack halten kann, macht Mittelalter-Rock. Aber wir waren so ziemlich die Ersten, die das von den gemütlichen und atmosphärischen Märkten auf die größeren Bühnen getragen haben und das salonfähig machten. Dazu dann natürlich die harten Gitarren als Alleinstellungsmerkmal.
Ich persönlich steh total auf Mittelalter-Romantik und diese ganze Folklore, die damit einher geht. Das fängt bei Filmen an, über Bücher bis hin zur Musik. Was verbindest du, bzw. was verbindet ihr mit dem doch recht allgemeingehaltenem Begriff „Mittelalter“?
Haste keine Mittel, Alter – machste Mittelalter (lautes Gelächter).
Nee, im Ernst. Also im Grunde genommen war das Genre damals ein Auffangbecken für Andersdenkende in der DDR. Da ging es so 1989 los. Diese Gefühle, die die Musik transportiert durch die Instrumente, Freiheit und Brüderlichkeit, das war es. Man hat sich getroffen, mit Dudelsack und Bier und hat gemeinsam gesessen und gespielt. Ich meine gut, im Mittelalter will ich nicht leben, da wären wir alle tot, aber diese Lagerfeuerromantik, das hat was. Wobei IN EXTREMO jetzt keine reine Mittelalter-Band mehr ist. Wir haben das mittlerweile ja gut mir hartem Rock durchmischt. Aber klar, wir werden immer wieder diese Mittelalter Folklore einbauen, das sind unsere Roots und wir lieben Dudelsäcke. Das gepaart mit einer richtigen Schüppe Rock, oder den Texten – das ist einfach geil.
Was bedeutet das Wort „Glaube“ für dich?
Grundsätzlich bin ich schon Realist. Ich mag diese ganzen klischeehaften Symbole nicht, mit denen auch gerne in der Heavy Szene gespielt wird. Also dieser 666 Quatsch. Wir sind bunte Vögel und das ist es. Wenn ich über den Glauben bei mir selbst spreche… Schwierig. Ich bin aus der Kirche ausgetreten, das wollte ich – dieser ganze aufgeblasene Ballon dieser politischen Institution, das war nix für mich. Vielleicht gibt es irgendwas Höheres, wer weiß. Ich mein, an Tagen wie diesen, da wünscht man sich natürlich, dass es eine höhere Macht gibt, die auf einen aufpasst – auch nach dem Tod. Aber das ist schwer. Ich hab da so meine eigene spirituelle Basis, so nenn ich das mal – also Dinge, an die ich glaube. Aber das ist mein Weg. Jeder soll im Endeffekt glauben, woran er will. Sobald es extremistisch wird, da ist für mich der Ofen aus.
Ok, verständlich und so sollte es ja eigentlich auch sein. Anderes Thema: Um 20 Jahre lang das „Ding durchzuziehen“ und am Ball zu bleiben, braucht man eine Menge Motivation. Gab es besondere Tiefen in der Band, die euch vielleicht an den Rand einer Trennung getrieben haben?
Ach, natürlich gab es solche Phasen. Ich glaube, das hat jede Band, die länger zusammen musiziert. Wo man sich denkt: „Jetzt leckt mich doch alle mal am Arsch.“ Eine kleine Streiterei, ein Wort gibt das andere und schon ist man beleidigt und in seinem Ego gekränkt. So ein Kreislauf eben – keiner will über seinen Schatten springen und dem anderen mal die Hand reichen. Im Grunde sag ich dir mal was: IN EXTREMO ist der größte Kindergarten, den es gibt ;-) Wir sind sieben versplinte Typen, wir wissen was wir können und haben. Keine Rockstar-Allüren, aber ganz ehrlich: Die Macken werden mit zunehmenden Alter auch größer, und wo früher vielleicht mal ein Streit vermieden wurde, da wird der jetzt angenommen. Aber bevor die Leute jetzt was Falsches denken: Wir sind alles andere als ein zerstrittener Haufen – im Gegenteil. Das kann die Crew bestätigen, mit der wir uns auch immer einen Bus teilen, das ist alles total easy. Und natürlich immer nur halb-ernst gemeint (lächelt). Bei uns gibt`s auch keine krassen Hierarchien oder sowas.
Gut, dass du das ansprichst, denn daran knüpft eigentlich meine nächste Frage an: Ihr seid eine Band aus sieben Personen. Wie schwer ist es da, demokratische Entscheidungen zu treffen, bzw. die Geschmäcker von allen unter einen Hut zu bekommen? Wenn ich an die Onkelz denke, da wird z.B. jede Entscheidung erst mal nur bandintern gefällt und danach erweitert . Das sind aber auch nur 4 Personen plus engstes Umfeld. Wie laufen bei euch die Entscheidungs- und Songwriting Prozesse ab?
Also eigentlich kann man so eine Band nicht „demokratisch“ führen, aber trotzdem ist es irgendwie so – ich kann das schwer beschreiben. Ich nenne dir ein paar Beispiele: Basti, unser Gitarrist, ist ein kleines Produktionsgenie. Der schüttelt einfach so ein paar Songs aus dem Ärmel, das ist krass. Andere in der Band sind gerade mit texten beschäftigt. Ich halte mich zur Zeit etwas raus, du siehst ja auch – ich stehe hier vor einem Umzug und werde dann etwas später in den kreativen Prozess einsteigen. Bei uns funktioniert alles am besten unter Druck. Wegschieben, bis es nicht mehr geht und irgendwann platzt der Knoten und es geht musikalisch richtig ab. Auch was das Schreiben von Texten angeht, es steuert jeder seinen Teil dazu bei. Am Ende ist nur wichtig, dass es IN EXTREMO ist.
Was fällt euch denn leichter, einen deutschen Text zu schreiben, oder einen in einer anderen Sprache?
Grundsätzlich haben wir fast auf jeder Platte so ein-zwei Dinger drauf, die nicht deutsch sind. Mit Ausnahme der letzten Platte. Einen deutschen Text zu verfassen ist immer schwerer, als einen fremdsprachigen. Nimm mal „Ich liebe dich“ zum Beispiel. Das hört sich gesungen, im Gegensatz zu „I love you“, fast immer scheiße an (lacht). Das ist echte Kopfarbeit – es gibt tausend verschiedene Umschreibungen in der deutschen Sprache für ein einziges Wort. Das ist toll, aber auch unheimlich herausfordernd.
Thema: Reisen, Micha. Ihr seid dafür bekannt, gerne und oft im Ausland zu spielen. Wie wichtig ist dir das? War das von Anfang an eine Bandprämisse?
Sehr wichtig. Wir haben schon Anfang 2000 angefangen im Ausland zu spielen. Ganz oft in den USA oder Mexiko. Die Amis fahren halt auch total darauf ab, auch auf die gesungene deutsche Sprache. Das sieht man ja auch an Rammstein, die da ja fast noch mehr Erfolg haben als in Deutschland. Generell ist es für uns immer wieder ein großes Abenteuer, in anderen Ländern zu spielen. Nicht nur der Musik wegen, sondern wegen den Menschen, der Flora und Fauna, der Kultur und so weiter. Gerade in Osteuropa gehen die Leute richtig ab. Wenn man irgendwo in Russland oder so in einer Halle vor 2.000 oder 3.000 Leuten spielt, das ist schon Wahnsinn. Oder die spanischen Festivals. An die erinnere ich mich auch sehr gerne.
Seit 2001 landet jedes eurer Alben in den Top Ten, zwei davon waren auf Platz eins der deutschen Albumcharts. Eure Konzerte wurden von Jahr zu Jahr größer. Wie wichtig ist einem Musiker, nach Abzug aller Annehmlichkeiten, eine Chartposition im Jahre 2015?
Es wäre gelogen zu sagen, man würde nicht auf die Charts achten. Klar, logo. Wenn man einmal die eins hatte, will man das nächste Mal nicht auf 16 oder 20 einsteigen. Dazu kommt es natürlich auch immer drauf an, wann du mit einem Album rauskommst. Wir hatten oft das Pech, mit Madonna oder irgendwelchen anderen Superstars zu veröffentlichen. Ok, letzte Mal war es eine 2, aber das ist auch schön. Die Gesellschaft ist zwar heute eher so, dass einer, der als zweites ins Ziel kommt, gar nicht mehr wahrgenommen wird, aber so ist es halt. Wir sind definitiv keine Band, die eine eins, oder zwei, oder wie auch immer forciert. Also wir machen unsere Veröffentlichung nicht in zwanzig verschiedenen Varianten, oder hauen eine Platte im Hochsommer raus, nur um ganz oben zu landen. Eine eins hilft einem weiter, man wird anders wahrgenommen – auch von den ganzen Medien, aber gut. Was soll`s. Wir haben mit IN EXTREMO 1,5 Millionen Platten verkauft. Wenn man die großen Bands wie die Onkelz, Hosen, Rammstein und Ärzte rausnimmt, welche deutschsprachige Band verkauft dann noch so viele Platten?
Keine. Das ist richtig. Schlagen wir die Brücke zu den Onkelz: 2005 gab es das erste Gastspiel für die Onkelz auf dem Abschiedskonzert der Böhsen Onkelz. Das konnte man damals ja durchaus noch als ein Wagnis für eure Karriere sehen, umso schöner, dass ihr damals schon den Mut hattet, dort aufzutreten. Was sind eure Erinnerungen an das Festival und habt ihr die Band da schon persönlich kennengelernt?
Alles Nazis! (Lautes Gelächter) Im Ernst: Als wir damals angefragt wurden, hatte ich keine Ahnung von den Onkelz. Ich hatte nur so ein komisches Bild von ein paar versprengten Faschos, die sich auf die Konzerte verirren und diesen Songs aus ihren Anfangstagen, aber sonst hatte ich keinen Schimmer. Aber ich habe natürlich auch die Chance gesehen, die in einem Festival mit 100.000 Besuchern liegt. Also haben wir uns in den darauffolgenden Tagen extrem intensiv mit der Band beschäftigt. Ich habe auch Redakteure von namenhaften Musikmagazinen angerufen, und die nach deren Meinung über die Onkelz ausgefragt. Das ist ein Politikum, noch heute. Wir wussten, wenn wir das machen, dann gibt`s auf den Sack. Aber egal, nach der ganzen Beschäftigung um die Band war uns klar, dass wir das machen wollen. Das war dann für alle klar, und als ich die Masse an Menschen dort gesehen habe, da war doch logisch, dass das nicht alles Faschos sein können. Wir sind dort extrem gut empfangen worden, das war alles sehr freundschaftlich. Klar gab es ein paar komische Dinge von Leuten, die uns dann als Unterstützer von Faschisten angeprangert haben, aber da lach ich drüber. Ich komme aus der linken Zecken Szene, weißte? Lächerlich.
Als deutsche Band brauchte man auf jeden Fall Eier, um das zu machen. Ich erinnere mich an so viele Absagen von ausländischen Bands, das war schon extrem.
Ja, das stimmt. Aber was soll ich sagen? Wir hatten Bock darauf und es war die richtige Entscheidung. Auch der Umgang mit den Onkelz ist ja albern, war er damals schon. Klar, die haben vor 35 Jahren (!) Kacke gebaut, und da waren auch unschöne Dinger dabei, aber weißte was: In Deutschland haust du jemanden um, und kommst in den Knast, danach hast du das Recht auf eine zweite Chance. Und den Onkelz glaubt man nicht, dass sich deren Geist innerhalb von 35 Jahren verändert haben soll. Mehr muss man dazu ja fast nicht sagen.
Ihr habt viele Freunde aus den unterschiedlichsten Bands. Von Silbermond über die Fantastischen Vier bis nach Düsseldorf zu den Toten Hosen. Gab es Reaktionen aus eurem Umfeld über die Entscheidung, Special Guest beim BÖHSE FÜR`S LEBEN zu sein? Positive wie negative?
Bis auf eine bekanntere Band, die entsetzt gesagt hat: Wie könnt ihr sowas machen, gab es eigentlich keine Reaktion. Viele Bands würden das nicht machen und du hast recht, klar brauch man auch jetzt wieder Eier. Viele hören bestimmt auch heimlich Onkelz, würden das aber nie zugeben. Ich meine, da kommen im Sommer irgendwie an die 400.000 Leute – wer denkt denn bitte, dass das alles Krawallmacher oder Rechtsradikale sind? Ich bitte dich… Und die Fans nehmen das ja wirklich super auf, in beiden Lagern. Es gab auch Emails von Fans mit dem Tenor: „Warum spielt ihr für die Neo-Nazis?“ – aber muss man auf sowas antworten? Heutzutage gibt man Onkelz bei Google ein und hat ja sofort viele Informationen.
Richtig. Wer sich über die Onkelz informieren will, der hat zig Möglichkeiten oder bräuchte nur bei uns anrufen, was aber nicht geschieht. Auch von der Presse nicht. Egal. Micha, wir zwei haben uns das erste Mal beim Stephan auf einem Konzert backstage getroffen. Euch verbindet mittlerweile eine Freundschaft?
Würde ich bejahen. Wir kannten uns schon vorher, aber richtig kennengelernt habe ich Stephan auf dem Wacken Open Air. Da kam er direkt auf uns zu und da haben wir uns nett unterhalten. Er hat uns eingeladen, mal nach Berlin zur After Show Party, er war bei mir auf meinem 50igsten Geburtstag, es ist echt freundschaftlich.
Deshalb frage ich, das macht natürlich einen Special Guest noch mal etwas entspannter, wenn man sich kennt und mag.
Auf jeden Fall. Gonzo und Pe hab ich auch vor einiger Zeit getroffen und die waren auch super entspannt und freundlich, kamen direkt auf uns zu. Sehr höflich und respektvoll.
Euer letztes Album „Kunstraub“ ist mittlerweile auch schon wieder eineinhalb Jahre alt. Wann dürfen denn die IN EXTREMO Fans mit Nachschub rechnen?
Also was ich jetzt schon mal ankündigen darf ist: Zu unserem 20jährigem werden wir einen Song raushauen, den wir im Mai einspielen werden, und der wird auch „Loreley“ heißen. Schön mit Pathos, sozusagen unser „Pack schlägt sich – Pack verträgt sich“ (lautes Gelächter). Also dann natürlich 2016 – eine neue Platte. Da laufen natürlich auch schon eine Menge Vorbereitungen. Wir wollten uns dieses Jahr eigentlich etwas rarer machen, aber gut – so eine Chance wie BÖHSE FÜRS LEBEN darf man sich ja auch nicht entgehen lassen. Genau wie einige andere Festivals, die noch rein geflattert kamen. Greenfield, Nova-Rock, unser Festival. Und dann im nächsten Jahr gibt`s den großen IN EXTREMO Paukenschlag mit dem neuen Album.
Ihr feiert dieses Jahr euer bereits mehrfach erwähntes Jubiläum. Und zwar nicht irgendwo, sondern an einem Ort voll echter Mythologie, Sagen und Geschichte: Auf der Freilichtbühne bei der Loreley. Viele alte Weggefährten werden mit euch feiern. Darunter ja z.B. auch Schandmaul, die ja ebenfalls eine sehr beliebte Band des Mittelalter Genres sind. Wenn ich jetzt an das legendäre Onkelz Konzert 2003 dort zurück denke, kann es ja eigentlich nur geil werden. Was kann man denn von dem Festival erwarten?
Die Frage ist, was kann man nicht erwarten, haha. Wir bieten dem Fan sehr viel. Geile Vorbands, nicht nur Mittelalter, aber auch so Perlen wie DIE KRUPPS, eine kroatische Band die Manntra heißt, die kennt keine Sau. Die machen alles selbst. Und ich finde die einfach tierisch gut und hab dann alle solange genervt, bis alle bei uns gesagt haben, OK! Die Jungs von Manntra konnten das erst gar nicht glauben und haben vor Schreck aufgelegt, als ich sie nach einem Support Slot gefragt habe. Dann gibt es eine Wrestling Show auf Mittelalter Basis, richtig klasse mit knallharter Rockmusik und Schwertern, Säcken, dem vollen Programm. Ein Festival eben für die ganze Familie mit Mittelalter-Markt, etc. Drei Tage: Feuer, Tanz und ganz viel Musik.
Warum die Loreley?
Im Vorfeld gab es – neben der Loreley – zwei andere mögliche Orte: Das Leipziger Völkerschlachtdenkmal. Das wollte ich aber nicht, da ist mir zu viel Blut geflossen. Dann stand das alte Highfield Festival Gelände zur Auswahl. Durch Zufall haben wir dann eine wichtige Person im Umfeld des Loreley Managements kennengelernt, der totaler IN EX Fan ist. So kam das zustande. Von der Atmosphäre ist das da einfach, du hattest es schon angesprochen, sagenhaft – im wahrsten Sinne des Wortes.
Zu guter Letzt spannen wir noch mal den Bogen zu den „BÖHSE FÜR`S LEBEN“ Konzerten. Was erwartest Du von den Shows, bzw. von den Konzerten? Und, ist das – neben dem Lausitzring – eines eurer größten Konzerte?
Wir spielen ja vier Tage dort. Da haben wir natürlich einen Anreiz, pro Konzert ein paar Songs einzubauen, die wechseln. Dann wird es nicht langweilig. Und wenn es nur zwei, drei verschiedene Songs sind, die wir am Tag davor nicht gespielt haben und das ist auch eine gute Probe für unser Festival (lacht). Generell freuen wir uns total auf die Shows und sind sehr gespannt, wie die neuen Fans auf uns reagieren werden. 2005 kann man da ja nicht mehr als Maßstab nehmen. Da sind so viele Fans nachgewachsen. Das wird großartig.
Micha, vielen Dank für das Interview. Bestell bitte den sechs anderen liebe Grüße und die letzten Worte gehören Dir:
Wir sind voller Vorfreude auf den Sommer, auf die Onkelz, auf das Wiedersehen mit euch. An alle Kritiker: Gebt Menschen mal eine zweite Chance. Die Devise: Einmal mit dem Knüppel auf den Sack – immer mit dem Knüppel auf den Sack ist falsch! Denkt mal um. Wenn wir was Komisches von den Onkelz oder ihren Fans denken würden, würden wir da niemals mitspielen! Traut euch mal was, ihr Bands da draußen. Wir sind jedenfalls heiß darauf, vor 4x 100.000 Onkelz-Fans zu spielen.
alle Fotos: Christian Thiele
fickimarsch - 25. Juni 2015 23:51
nazis raus nazis raus nazis raus
Michael a.T. - 18. Juni 2015 14:07
Schon 2005 auf dem Lausitzring war IN EXTREMO die Band, die am besten von den Zuschauern angenommen wurde, weit vor Motörhead oder Rose Tattoo. 2015 dürfte die Schnittmenge der Leute die Onkelz und In Extremo hören wesentlich größer sein, so ist es jedenfalls in meinem Umfeld.
Also Jungs, viel Spaß, denn der größte Teil sollte euch wohl gesonnen sein.
lexon - 9. Juni 2015 20:33
klasse. ich steh voll drauf und freue mich, dass nach einer konzert/festival-hungerphase jetzt bei den Onkelz auch noch IN EX aufschlagen. Werde vollends bedient sein \m/,
Dr.bo - 10. Mai 2015 10:04
Großartig! Habe die jungs vor 16 jahren oder so,auf ’nem mittelalter markt im oberbergischen bei köln gesehen. So richtig mit lederwams und alten instrumenten. Lohnt sich! Falls jetzt wieder gemeckert wird,weil es musikmäßig was anderes ist,als das was die onkelz machen. Denkt mal darüber nach,dass MUSIK VERBINDET!
chriZ - 9. Mai 2015 17:27
bravo!